Sonntag, 31. Juli 2011

Erotikshooting Nr. XY

...ohne Worte. Schaut und staunt selbst: 










Anna, die jede ungewöhnliche Pose einnimmt, um DAS Foto machen zu können...


Foto: Anna-Lena Ehlers
Make-Up: Melanie Crnomarkovic
Location: Hotel Grand Elyssee (DANKE für das Sponsoring!!!)

Montag, 25. Juli 2011

Das andere Baden oder: Was ist SMA?

Freunde, ich bin mir sicher, dass viele von euch nicht wissen, was SMA (spinale Muskelatrophie) ist. Woher auch?

Ich selbst bin auch daran erkrankt... aber ich kann euch nicht die 100%ige Definition darüber geben. 


Ja, ich habe SMA und ja, ich werde immer schwächer. Irgendwann kann ich mich gar nicht mehr bewegen und wahrscheinlich werde ich oft an einer Beatmungsmaschine sein. Irgendwann. Noch nicht. Muss ich mehr Details wissen? Ändern kann ich doch sowieso nichts. 
Ich habe meine Situation akzeptiert und inzwischen kann ich ehrlich sagen: Ich bin einer der glücklichsten Menschen auf diesem Planeten! 




Für alle, die trotzdem mehr Informationen wünschen, habe ich einen Text von Frau Univ.- Prof. Dr. Brunhilde Wirth, Universitätsklinik Köln erfolgreich aus dem Internet kopiert:


„Die spinale Muskelatrophie (SMA) ist eine genetisch bedingte neuromuskuläre Erkrankung, die mit einer Häufigkeit von 1:6000 bei Lebendgeborenen die zweithäufigste rezessiv vererbte Erkrankung beim Menschen darstellt. Jede 35. Person in der Bevölkerung ist Anlageträger für SMA, d. h. die Person trägt zwar ein defektes Gen in sich, ist aber von der Krankheit selbst nicht betroffen, da eine zweite, intakte Genkopie den Defekt ausgleichen kann. Sind bei einem Paar mit Kinderwunsch jedoch beide Partner Anlageträger, besteht für dieses Paar ein 25%iges Risiko, dass ein Kind mit SMA geboren wird. Bei ca. 50% der SMA-Patienten treten erste Symptome schon in den ersten Lebensmonaten auf (SMA Typ I), und die Kinder sterben in der Regel noch vor Vollendung des 2. Lebensjahres durch Versagen der Atemmuskulatur.
Die restlichen 50% der SMA-Patienten weisen mildere Symptome auf, und bei spätem Beginn können Patienten auch über 80 Jahre alt werden. Die Muskelschwäche nimmt kontinuierlich zu, so dass die meisten Patienten mit fortschreitender Erkrankung auf den Rollstuhl angewiesen sind.
Den SMA-Patienten fehlt ein wichtiges Gen im Erbgut, das sog. survival motor neuron Gen (SMN1). Der Verlust des Stoffes, der von diesem Gen gebildet wird (SMN1-Protein), bewirkt den Untergang der Motoneuronen im Rückenmark, wodurch die Muskeln nicht mehr innerviert werden und es zur Muskelschwäche und zum Muskelschwund kommt….“


Wer aufmerksam gelesen hat, weiß nun, das SMA vererbbar ist...  auch das versuchten wir bildlich darzustellen. Wir ließen das Model Annika in Fotos "baden" - auf der Suche nach dem Gendefekt... auch wenn es nichts ändern würde. 







...nach dem Shooting. v.l.: Anastasia, Annika, Kathrin


Vielen Dank an das Hotel Mövenpick, das uns ein Hotelzimmer zur Verfügung gestellt hat!
 


Foto: Anna-Lena Ehlers
Make-Up: Susanna Tomkova mit der Unterstützung des Teams

Sonntag, 24. Juli 2011

"Mein Körper und ich - wir sind Kunst" Part I


Die Seifenblasenblaserin...

Es ist ok so wie es ist...

Einzigartig und wunderbar - wie die Kunst selbst



Foto und Making-Of: Anna-Lena Ehlers
Make-Up: Jeannette Schreiner

Freitag, 22. Juli 2011

Der Sündenfall


In unseren festgefahrenen Köpfen sind festgefahrene Bilder. 

Wäre es denn schlimm, wenn Eva eine Rollstuhlfahrerin gewesen wäre? Vielleicht wäre dann vieles anders geworden... Die Entwicklung unserer Geschichte (vorausgesetzt es gab tatsächlich diesen Anfang) wäre in eine andere Richtung verlaufen und es gäbe nicht das "Behindertsein", es gäbe dann lediglich den "Mensch". 


Die Vorurteile einer behinderten Frau gegenüber haben mich schon immer gestört. "Sie ist brav, sie ist nett, meistens schüchtern und in jeglicher Hinsicht unerfahren. Sie ist zurückhaltend und eher unattraktiv; höchstens "niedlich", aber das war's dann auch schon." 


Nein, verdammt, in jeder Frau - egal ob behindert oder nicht - steckt eine "Eva, die Sünderin"! 




Die "Eva" wird von Nina Wagner geschminkt.

Ein Schlangenmodel

Kinderschar versammelte sich um die Schlange herum...



Der Schlangenbesitzer Alexander Müller


Die Fotografin Anna-Lena Ehlers                  





Fotografin: Anna-Lena Ehlers
Making-Of: Jessica Prautzsch 
Visagistin: Nina Wagner 

Vielen Dank an das Tropenhaus in Hamburg und an den Schlangenbesitzer Alexander Müller, dass sie uns das Shooting ermöglicht haben!

Montag, 18. Juli 2011

Eine Liebeserklärung mal anders

Jeder kennt es: Das alte, schon eingelegene Kopfkissen ist einem so sehr an's Herz gewachsen - man kann auf anderen Kissen gar nicht mehr schlafen! 

Oder das alte Handy. "Es funktioniert ja noch!" 

Man hat das Gefühl, die Dinge passen sich an den eigenen Körper an, sie nehmen die Form der Hand, des Kopfes (usw.) an und das Neue ist blöd, unbequem und bei den gewohnten Handlungen störend. 

Ich z.B. liebe meinen alten Rollstuhl. Er ist mir nun seit elf Jahren treu. Als wir uns kennenlernten war ich gerade mal 13 Jahre alt! Die Kennenlernphase dauerte ungefähr drei Wochen, dann war es um uns geschehen: Wir verliebten uns. Gemeinsam erlebten wir die wahnsinnigsten Sachen! Er fuhr mich bei Regen, Sturm und Schnee zu meinem Ziel. Hin und wieder bekam er einen Schnupfen, mein Baby, und ich musste ihm Zeit der Genesung lassen... dabei musste ich auf seinen von mir verhassten "Rollstuhl-Bruder" umsteigen, aber das habe ich ihm längst verziehen. Er war live bei meinem ersten Kuss dabei, er spürte die nassen Hände der Nervösität vor jeder Prüfung auf jedem der Bedienknöpfe und er gab immer extra viel Gas, wenn die Blase voll wurde und keine Toilette in Sicht war. Bald müssen wir uns leider leider trennen... die Altersschwäche macht ihn unbrauchbar. Aber ich werde ihn niemals vergessen. Meinen treuen Schlitten. 

Ähnlich geht es vielen mit dem Lifter. Es ist eine Art "Kran", der uns hebt, wenn kein starker Mann in der Nähe ist. Es hilft in und aus dem Bett, auf die Toilette... und was es noch so kann, bleibt jeder Phantasie selbst überlassen. 










Ja, wir LIEBEN unsere Hilfsmittel! Sie sind ein Teil von uns.



Foto: Jessica Prautzsch 

Samstag, 16. Juli 2011

Wirklich immer stark?

Ich wurde oft gefragt, wie ich es immer schaffe so "stark" und voller Energie zu sein... auch andere Frauen mit Muskelschwund, die ich kenne, werden für ihre Stärke und Power bewundert. 


Dabei sind wir nicht jeden Tag und zu jeder Zeit stark, energisch und haben grenzlose Ausdauer! 

Wie jede andere Frau haben auch wir schwierige Momente, in denen wir weinen, uns einschließen, viele Kilos Süßigkeiten in uns hineinstopfen und uns sinnlos betrinken. 


Ist das stark? Nein. Wir dürfen auch mal schwach sein.
















Fotografin: Jessica Prautzsch
Making-Of: Anna-Lena Ehlers
Make-Up: Nina Wagner

Freitag, 15. Juli 2011

Eine Domina mit Muskelschwund

"Eine an Muskelschwund erkrankte Frau soll eine Domina sein? Wie soll das denn gehen?!"

Es konnten einige nicht begreifen, wie eine Frau im Rollstuhl eine "Domina" sein kann. 

Ich möchte das Thema "Dominanz" nicht in diesem Blog ausführlich definieren müssen und auch können. Dafür ist die Zeit zu knapp und es würde weder dem Projekt zugute kommen, noch würde jemand mehr daraus lernen. 

Nur eins sollte gesagt sein: Dominanz hat nicht nur etwas mit körperlichem Schmerz zu tun. Dominanz ist so viel mehr... und warum soll eine Rollstuhlfahrerin nicht dominant sein können?




Es war unfassbar schwierig einen "Sklaven" für das Domina-Model zu finden. 

Ich schrieb eine Mail an alle meine männlichen Freunde, ich stellte eine Such-Anzeige im Internet, ich bat alle es weiter zu erzählen - alles erfolglos. 

Die Männer, die tatsächlich diese Neigung haben, fühlten sich von mir nicht ernstgenommen, wollten nicht vor die Kamera oder wollten sich vor vielen Leuten nicht die "nackte blöße" geben. Alles nachvollziehbar, aber ich brauchte dringend einen "Sklaven"... in vier Tagen! 

Die Männer, die diese Neigung nicht haben, die haben nur gelacht und nahmen es nicht ernst. 
Schade! 

Dann bekam ich einen Anruf: "Ich habe einen Sklaven für dich! Mein Kumpel Kai hat Lust dein Projekt zu unterstützen und ist dabei!"  



Er war großartig... obwohl er das noch nie gemacht hatte, war er in seiner Rolle unschlagbar perfekt. Ich war fasziniert und dankbar! Es gehört eine Menge Mut dazu in ein unbekanntes Fotostudio zu kommen, in dem nur unbekannte Menschen sind, die einen fast nackt sehen wollen... zu dem wird einem noch das Halsband und die Leine umgelegt und plötzlich soll man für das Foto den "Willenlosen" spielen. Vielen vielen Dank an dieser Stelle an Kai! 


Auch das Model "Patty Dephusa" war nicht ganz ohne... 

 
Das Auge tränte, es gab keine ebenerdige Toilette im Fotostudio und sie hat an einem Tag fünf Shootings hinter sich gebracht. 
Selbst als ich müde war, wollte sie nicht aufhören... ich wäre bereit abzubrechen, sie hielt mich für verrückt. Sie sagte: "Ich bin da. Wir machen das jetzt, egal wie lange es dauert!"


Ein wunderbarer Tag mit wunderbaren Bildern... 




...danke!!




Fotograf: Steffen Gottschling
Making-Of: Anna-Lena Ehlers 
Make-Up: Jeannette Schreiner

Prostitution im Rollstuhl

Bei der Planung des Projektes haben wir uns viele Fragen gestellt, haben viel rumfantasiert und viele Kritikpunkte aufgefasst... wir haben rumgesponnen und einige Leute befragt. 

Eine unserer Fragen war: "Was wäre wenn eine Frau mit Muskelschwund (im Rollstuhl) als eine Prostituierte arbeiten wollen würde? Hätte sie eine Chance? Hätte Sie "Kunden"? Wie würden ihre Kolleginnen sie aufnehmen?  

Wir haben nach Antworten gesucht... Wir haben ein Model als eine Prostituierte verkleidet und sind mit ihr auf die Reeperbahn gefahren. 

Leider  konnten wir nicht auf jede unserer Fragen eine klare Antwort finden, dennoch war es ein interessantes Erlebnis mit wunderschönen Fotos. 












Danke an alle, die mitgemacht haben... insbesondere an das Model "Patty Dephusa", die sehr mutig war und sich gut in die Rolle einer Prostituierten eingefügt hat.



Fotografin: Jessica Prautzsch 
Making-Of: Anna-Lena Ehlers
Make-Up: Nina Wagner