Donnerstag, 30. Juni 2011

"Sie ist an den Rollstuhl gefesselt"

Wie oft sagen wir Dinge, dessen Bedeutung uns nicht wirklich bewusst ist? 

Man möge sich nur einen Moment vorstellen, wie es wäre, wenn unsere manch sinnlosen Zitate und Redewendungen zum echten Leben erwachen würden:

"Das Leben ist kein Ponyhof" - ja, Gott sei Dank! Ich denke kaum, dass ein Leben eines Ponyhofs amüsant ist. 


"Mein Chef ist ein Schwein" - der arme stinkt und wühlt im Dreck.


"Damals war alles besser..." - ... 


usw. 


Als neulich jemand zu mir sagte: "Du bist ja an den Rollstuhl gefesselt...", wollte ich kreischen. Ich wollte schreien, dass der Rollstuhl zwar zu mir gehört, ja, ich liebe ihn sogar, aber ich kann auch mal auf der Couch liegen und Fern gucken, ich schlafe sogar in einem Bett, verdammt! 


Ich hielt mich zurück, aber konnte es nicht lassen das bildlich darstellen zu lassen. 




So sieht es aus, wenn man "an den Rollstuhl gefesselt" ist. Sind wir das?










Fotograf: Steffen Gottschling
Make-Up: Nina Wagner



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